WUERT VUM PRESIDENT— QUO VADIS HBM?


24 December 2020

Im Torraum liegt bereits ein wenig mehr Staub als sonst. Und abends wie an den Wochenenden wirkt die Sporthalle „op Flohr“ wie eine gespenstisch leere Handball-Kathedrale. Die gewohnt dröhnende Geräuschkulisse aus lauten Kommandos und Wortwechseln, dem Prallen und Krachen der Bälle und dem Trippeln und Trampeln der vielen handballspielenden Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ist schon wieder seit über einem Monat nicht mehr zu hören.

 

Den vor kurzem noch so lebendigen HBM, welcher hier zuhause ist, scheint es nicht mehr zu geben. Uns gibt es schon noch, aber halt wie? Wir sehen uns nicht mehr, sprechen uns seltener als sonst: null Vereinsleben also.

 

Sämtliche Veranstaltungen, vom Weinfest über Trainingslager, Grillfeste bis hin zu Weihnachtsmarkt und Weihnachtsfeier wurden gestrichen, der Spielbetrieb und das Training in der Halle eingestellt.

 

Meine grosse Sorge besteht darin, dass ich mich frage ob  sich Mitglieder und insbesondere Jugendliche vom Verein abwenden. 

 

Kommt es nicht zur Feststellung, dass Freizeit auch ohne Handball geht? Andererseits haben wir von Seiten der HBM-Familie nahezu ausschließlich Zuspruch für all die Vorsichtsmaßnahmen einschließlich Hygiene-Konzept erhalten. In mühevoller Kleinarbeit haben wir die allgemeinen Corona-Auflagen, bis ins Detail verfeinert und regelmäßig aktualisiert. Zu dem wenigen Positiven, das wir vermelden können, zählt  das Lob der allermeisten Eltern, wie umsichtig und verantwortungsvoll der HBM bisher gehandelt hat.

 

Meine Sorge, dass insbesondere Jugendliche nach dem Lock  Down abspringen, ist wie bereits erwähnt gross. Training, Spiele als körperliche und soziale Herausforderung sind doch so wichtig für unsere Jungen – und nicht nur für sie. Ich hoffe, dass das über die Jahre allmählich gewachsene, legendäre „Wir-Gefühl“ der HBM Familie keinesfalls so schnell abnimmt. 

 

Dabei war die Vorbereitung auf die Saison von einem enormen Zusammenhalt sämtlicher Mannschaften geprägt und außerdem sehr aufwändig gewesen. Ich habe jetzt wirklich Angst, dass alles verloren geht, was wir versucht haben aufzubauen.

 

Der Rhythmus, weiss ich jedenfalls, der ist weg. 

 

In der Hoffnung dass der Gemeinschaftssinn bleibt und wird  stärker denn je, möglichst bald wieder loslegen werden. In der Halle wird der Staub im Torraum vermutlich nicht ewig liegen bleiben.

 

Euer Präsident

Ewald Jeannot